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Presse

 

 

Höchster Kreisblatt (Frankfurter Neue Presse), 08.11.2011


 

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Höchster Kreisblatt (Frankfurter Neue Presse)


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Zum Jubiläum erklangen Beethoven und Volkslieder
Von Gernot Eschenburg

Sulzbach. Festreden und Glückwunschadressen gab es keine bei diesem durchaus besonderen Konzert in Sulzbachs evangelischer Kirche. Obgleich das Programmblatt sogar ein Doppeljubiläum unter dem Dach des Mandolinenvereins Sulzbach anzeigte. Seit acht Jahrzehnten besteht nämlich das Zupforchester, 1928 von sieben jungen Sulzbachern unter dem Namen «Mandolinenverein Musikfreunde» gegründet. Genau 20 Jahre musizieren ältere Mandoliner, die sich aus dem Orchester zurückgezogen haben, aber noch gemeinsam auf ihren Instrumenten spielen wollen, im «Kleinen Ensemble». Vorwiegend Stücke der «leichten Muse», wie Vereinsvorsitzende Edith Nietbaur eingangs sagte.

 

Den Geschmack der zahlreichen Zuhörer, darunter Mitglieder von Mandolinenensembles aus der Region, trafen jedenfalls die liebevoll vorbereiteten und schwungvoll präsentierten Stücke wie das «Rennsteiglied», ein Potpourri eingängiger Gospelmelodien oder «Wenn die Busuki klagt». Dafür erhielt das sechsköpfige «Kleine Ensemble», dessen sechs Mitglieder auf immerhin 422 Lebensjahre kommen, viel verdienten Beifall. Das heitere Intermezzo fügte sich schön kontrastierend in die ebenso abwechslungsreiche wie anspruchsvolle Vortragsfolge des Mandolinenorchesters. 

Unter Marcus Fauls impulsreicher Leitung erklangen pointiert federnd fünf knappe Villanellen, Volkstänze des 16. Jahrhunderts aus Neapel, aus der Feder Giacomo Gorzanis. Geschmeidigkeit und den nötigen langen, ruhigen Atem für die Melodiebögen eines langsamen Satzes bewiesen die Zupfmusiker in Ludwig van Beethovens «Adagio ma non troppo». Die angenehm präsente, gleichwohl nicht zu direkte Akustik des eindrucksvollen Gotteshauses aus dem ersten Drittel des 18. Jahrhunderts erwies sich dafür als sehr vorteilhaft. Schön zur Geltung kam auch der klare, helle, schwerelose Sopran von Anja Stader. Sie bot ebenso stilsicher wie geschmackvoll vier Bearbeitungen deutscher Volkslieder von Hermann Ambrosius. Besonders gefiel das schlichte, zu Herzen gehende «Ännchen von Tharau». Aber auch ein kunstvoll variiertes Trinklied Carll Michael Bellmanns aus dem 18. Jahrhundert vermochte sie mit Charme und Esprit zum Klingen zu bringen. Perfekt funktionierte die Abstimmung zwischen Solistin, Dirigent und dem flexibel agierenden Orchester.

Das lieferte zwei weitere Glanzstücke. Zum einen Fred Witts rhythmisch und melodisch zündende «Katalanische Impressionen». Zum anderen das vierte Konzert für Akkordeon und Zupforchester des 1952 geborenen schwedischen Komponisten Olof Näslund. Hier überzeugte Christiane Christ als Solistin am Akkordeon. Die symmetrisch angeordneten Sätze glichen oft wohlklingenden Zwiegesprächen zwischen Akkordeon und den Saitenistrumenten. Dabei ergaben sich vielfach reizvolle bis delikate Farbmischungen. Insgesamt ein Ausweis der vorzüglichen Probenarbeit, die Dirigent Marcus Faul mit seinen Instrumentalisten leistet.

Höchster Kreisblatt (Frankfurter Neue Presse), 18.09.2008

 


 

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Abwechslungsreiches Konzert in der evangelischen Kirche

Mandoliner in Spiellaune

 

 

Sulzbach. Eine „Vorliebe für rhythmisches und kraftvolles Unisonospiel“ zeige der Komponist Wolfgang Bast in seinem Divertimento Nr. 2 für Zupforchester, merkte Moderator Klaus Krieger beim Konzert des Mandolinenvereins „Musikfreunde“ an. Dass die 15 Instrumentalisten des Mandolinenorchesters das Rhythmische und Kraftvolle beherrschen, konnten sie in dem reizvollen Werk unter Beweis stellen. Dass ihnen auch das Leisere und Melodischere nicht fremd ist, zeigten sie bei ihrem Auftritt in der evangelischen Kirche zum Beispiel mit vier Volksliedbearbeitungen von Hermann Ambrosius. Der Sopranistin Anja Stader war das Orchester dabei ein aufmerksamer und einfühlsamer Partner. Die Solistin widmete sich den Stücken mit heller, ausdrucksvoller Stimme, zu der die zurückhaltende, aber farbige Begleitung des Ensembles, das beim Kirchenkonzert von seinem Dirigenten Marcus Faul geleitet wurde, gut passte. Das bekannte „Ännchen von Tharau“ hat Ambrosius harmonisch dezent modernisiert, die Musiker interpretierten es unkitschig, aber dennoch mit Ausdruck. Vor allem unbekanntere Originalkompositionen für Mandolinenorchester hatte Faul auf das Programm gesetzt, eine Ausnahme machte eine Bearbeitung des berühmten Chorals „Jesus bleibet meine Freude“ aus der Kantate Nr. 147 von Johann Sebastian Bach. Inspiriert von irischer, amerikanischer und spanischer Folklore waren die Werke, die in der zweiten Hälfte des Konzerts zu hören waren. Alte irische Weisen verarbeitete Turlough O’Carolan in der Suite „Planxty O’Carolan“, auf typisch amerikanische Melodien hat Keith David Harris für seine „Kentucky Memories“ zurückgegriffen. Mit der schwierigen und effektvollen „Andalusischen Serenade“ von Herbert Baumann verabschiedete sich das Mandolinenorchester, in dem übrigens neben Mandolinen auch Mandolen, Gitarren und ein Kontrabass mitspielen, von seinen Zuhörern. Für den herzlichen Applaus bedankten sich die Musiker mit „Myrtia“ von Mikis Theodorakis. Neben seinem jährlichen Frühlingskonzert, das diesmal nur ausnahmsweise in den Spätsommer verlegt wurde, spielt das Orchester seit einigen Jahren noch ein weiteres Mal beim Weihnachtsmarkt. Der Termin für diesen Auftritt ist Samstag, 1. Dezember., tun. (jöh)

 

Höchster Kreisblatt (Frankfurter Neue Presse), 21.09.2007